Internationale Funkausstellung 2013

Neue Technik unter dem Funkturm

Internationale Funkausstellung in Berlin

Lange kochte die Gerüchteküche hoch, ob Samsung tatsächlich Apple zuvorkommt und zur IFA eine Smartwatch präsentiert. Nun ist es soweit. „Galaxy Gear“ nennt sie sich und wurde auf einer pompös aufgemachten Pressekonferenz im Berliner Tempodrom als Weltpremmiere präsentiert. Laut Samsung ist das Gerät die ideale Ergänzung zum Smartphone Galaxy Note 3 oder anderen Smartphones aus gleichem Haus (mit Softwareupdate anpassbar) Gear und Smartphone kommunizieren per Bluetooth miteinander und die vorgestellten Features sind schon interessant. Wir glauben, dass Geräte wie die Smartwatch erst am Anfang einer neuen Gerätegeneration stehen. Warten wir mal ab, was diese Smartwatches in einigen Jahren alles können.

Fernseher: Immer noch größer und schärfer

Immer größere Fernseher mit immer noch besseren Bildern sind beherrschendes Thema auf der IFA. Samsung, übrigens mit 10.000 Quadratmetern Fläche der größte Aussteller der IFA, und LG präsentieren hier in Berlin gekrümmte OLED Bildschirme. Das wurde erst durch die OLED Technologie möglich, die extrem dünne Bauweisen erlaubt. Die zurzeit aber noch sehr hochpreisigen Geräte versprechen laut Hersteller ein intensiveres Sehvergnügen. Die Geräte sind bereits im Handel erhältlich. Ob sie sich durchsetzen werden, entscheiden letztendlich wir als Verbraucher. Das vor einigen Jahren noch so gepriesene 3-D darf man wohl getrost als gescheitert ansehen.

Smartphones – immer größere Displays

Ungefähr jeder 3. Deutsche hat ein Smartphone und die Umsatzprognosen für diese Geräte sind auch für 2014 bestens. Telefonieren ist bei den beliebten Multifunktionsgeräten nicht mehr das wichtigste. Die Anwender möchten dagegen in erster Linie überall kommunizieren, SMS/Mails schreiben, Musik hören, spielen, Filme sehen, selbst Fotos/Filme in guter Qualität machen und diese auch möglichst sofort ins Web hochladen. Smartphones werden zurzeit immer größer, die Grenze zwischen Tablet und Smartphone verwischt zusehends, deshalb gibt es nun auch die neue Bezeichnung „Phablet„. Bildschirmgrößen zwischen 5,5 und 6,4 Zoll sind jetzt angesagt. Smartphones werden mit immer leistungsstarken Kameras ausgestattet, Hersteller von reinen Fotoapparaten müssen sich also etwas einfallen lassen um konkurrenzfähig zu bleiben. Deshalb gibt es auch immer mehr Kameras mit W-LAN. So ist auch damit ein umgehender Upload zu Facebook, Instagram etc. möglich.

IFA Trends 2013

(be) Mit großen Erwartungen bin ich nicht zum diesjährigen IFA-Mediabriefing gegangen. Denn was soll an Neuheiten kommen? Die Fernsehbilder von heute sind in HDTV schon scharf, es klingt alles toll und die Designs sehen toll aus. Die Industrie arbeitet aber daran, dass alles noch smarter und schärfer wird als heute. Professor Dr.-Ing. Rüdiger Kaps (TU-Dortmund) begründet das auf dem Briefing per Gesetz. Es sei eben das Gesetz der technologischen Entwicklung, Die Entwicklungen im IT-Bereich, schnellere Datenleitungen, schnellere Rechner, größere Speichermedien usw. schaffen die Voraussetzungen für smarte Technologien. Und der Verbraucher möchte Unterhaltung und Kommunikation und zwar überall und zu jeder Zeit. Auch der Spieltrieb des Menschen wird, man sieht es ja an der Beliebtheit von Smartphones und Tablets, ebenfalls angesprochen.

Smart soll es werden

Das Logo der Kampagne für Smart-TV Auch in diesem Jahr spielt das Wort „Smart“ wieder eine große Rolle. (Von 3D ist übrigens keine Rede mehr gewesen) Smart-TV bezeichnet Fernsehgeräte, die über einen Internetanschluss, einen Browser und Apps verfügen. (Vom Sofa in die Welt hinaus) Trotz aller industrieller Bemühungen ist der Verbraucher aber immer noch nicht von Smart-TVs überzeugt. Hans Wienands und Frank Schipper (Vertreter von Handel und Industrie)) betonten, „der Nutzen und Mehrwert von Smart TV wird vom Verbraucher noch nicht erkannt“. Smart-TV-Geräte „werden gut aber nicht ausreichend“ angenommen, deshalb muss es nun eine Kampagne von Handel und Industrie richten, die jetzt gestartet wurde. Ein eigenes Logo gehört dazu und 7000 Händler wollen sich mit besserer und intensiverer Beratung im Laden an der Aktion beteiligen. Außerdem sorgt nach Angaben der Industrie eine neue Gerätegeneration für eine noch einfachere Bedienbarkeit. Vielleicht lassen sich die Verbraucher so überzeugen. Laut gfu-Studie ist aber für die meisten Verbraucher ein größerer Bildschirm die Motivation für den Kauf eines neuen Fernsehgerätes. Für nur 40 Prozent spiele Smart-TV eine Rolle. Wohin die smarte Reise geht, erklärte Prof. Rüdiger Kaps am Beispiel Auto sehr anschaulich. In unseren modernen Fahrzeugen arbeiten Geräte der Kommunikation, der Klimatechnik, Klangtechnik usw. zusammen. Und dieses Prinzip soll auf den modernen Haushalt übertragen werden. Es gibt immer mehr Geräte, die miteinander kommunizieren oder mit dem Internet Kontakt aufnehmen. Die zentrale Steuerung von Musikanlagen im Haus oder der Klimatechnik wurden ja auch schon im letzten Jahr auf der Messe gezeigt. Und das demnächst selbst Kochtöpfe über Bluetooth mit dem Smartphone kommunizieren können, ist kein Scherz! Neu entwickeltes Kochgeschirr überwacht die Temperatur oder signalisiert dem Verbraucher, wann eine Zutat in den Topf muss. Wir sind also noch lange nicht am Ende faszinierender Entwicklungen angekommen.

Ultra-HD

Es wird immer noch an der Einführung von HDTV gearbeitet, da tauchen schon die Geräte für Ultra-HD auf. Sie weisen eine nochmals gesteigerte extreme Bildqualität auf. Mit dieser höheren Bildqualität können „noch mehr Stories noch gigantischer erzählt werden“, so Marcel Ganska, Geschäftsführer der WLC GmbH. Für Ultra-HD gibt es aber noch keine Inhalte und der Verbraucher als kleine Schwachstelle muss auch erst einmal von dieser Qualität überzeugt werden. Die Journalistin Judith Rakers, sie moderierte die Vorträge des Briefings, machte aus ihrer verhaltenen Freude über die Bildqualität von Ultra-HD kein Hehl, da so jede kleinste Pore der Schauspieler und Moderatoren gezeigt werde.

Weiße Ware

Auch bei der weißen Ware sind smarte Funktionen längst Alltag. „Doch der Markt für Hausgeräte ist gesättigt“, so Volker Klodwig von der Geschäftsleitung der Bosch Siemens Hausgeräte GmbH. Anders als bei Fernsehgeräten, wo es durchaus in den Haushalten mehrere Geräte gibt, wird es einen Trend zum Zweitkühlschrank oder zur Zweitwaschmaschine wohl kaum geben. Allein die Energieeffizienz nährt heute die Innovation bei den Herstellern. Und Studien haben ergeben, dass 30 Prozent der Haushaltsgeräte älter als 14 Jahre sind und 50 Prozent des Stromverbrauchs insgesamt von Haushaltsgeräten verursacht werden. Der Verbraucher könne unter Umständen durch den Neukauf eines modernen Gerätes viel an Stromkosten sparen. Die Internationale Funkausstellung 2013 fand vom 6. bis 11. September 2013 in den Messehallen am Funkturm statt.