Naturpark Nuthe-Nieplitz

Zwei Wochenendveranstaltungen ziehen Besucher an

Spaziergang zur Streuobstwiese

Die Berliner freuen sich immer, wenn es Gelegenheiten gibt, die ländliche Idylle der Landschaften rund um die Hauptstadt zu genießen. Dazu gab es am ersten Mai-Wochenende im Naturpark Nuthe-Nieplitz gleich zwei gute Gründe. Zum einen die Veranstaltung „48 Stunden Nuthe-Nieplitz“ und am Sonntag auch die Einladung der „Offenen Höfe“ der Region. (Im Verein „Offene Höfe“ sind inhabergeführte Betriebe organisiert. Sie wollen zum Beispiel regionale Produkte fördern und die Besucher zum Entdecken einladen.)

Ausgangspunkt für die 48 Stunden war Trebbin, das mit der RE 3 von Berlin aus umweltfreundlich und zeitnah zu erreichen ist. Am Bahnhof von Trebbin standen während der zweitägigen Veranstaltung Busse bereit, um die Besucher im Stundentakt zu den Dörfern des Naturparkes zu fahren. Begleitet wurden die Busse von sachkundigen Führern der Naturparkverwaltung und der Stadt Trebbin, die den Besuchern viel wissenswertes über die Region  vermittelten. Dank der wunderbar ausgearbeiteten Infoblätter konnte sich jeder Gast so sein individuelles Tagesprogramm zusammenstellen. Und das Angebot ist wirklich groß! Es umfasst Sehenswürdigkeiten, Märkte, Höfe, Naturschönheiten, Museen und vieles mehr. Nach einer Stunde oder auch mehr steigt man in den nächsten Bus und fährt zur nächsten Station.

Wir waren an beiden Tagen im Naturpark unterwegs. Hier einige unserer Eindrücke. Unbedingt empfehlenswert für eigene Fahrten in diese wunderschöne Region, die nur wenige Kilometer von Berlin entfernt ist!

Idyllisches Blankensee

Blankensee ist ein wirklich idyllischer Ort am gleichnamigen See. Besonders sehenswert sind die Dorfkirche von 1706/10 und das Bauernmuseum. Das Bauernmuseum befindet sich im ältesten Haus des Ortes aus dem Jahr 1649. Es handelt sich um ein märkisches Mittelflurhaus. Im Museum kann man eine kleine aber wirklich sehenswerte Sammlung von Ausgrabungsstücken und Funden aus der frühen Besiedelung der Region ansehen. Außerdem gibt es Einrichtungsgegenstände, Kleidung und vieles mehr aus dem Leben der Menschen vor ca. 200 Jahren zu sehen. In der Museumsschänke kann man gemütlich essen gehen. Außerdem sollte man sich den Schlosspark und das kleine Schloss ansehen. Interessant ist auch die alte Gutsschmiede.

Gutsschmiede in Blankensee

Gutsschmiede in Blankensee

Für den Ort Blankensee sollte man sich, wie natürlich für die ganze Region, viel mehr Zeit nehmen. Eine Veranstaltung wie die 48-Stunden Nuthe Nieplitz vermittelt aber sehr gut einen Einblick in die äußerst reizvolle Landschaft direkt vor den Toren Berlins.

Bauernmuseum in Blankensee - Naturpark Nuthe Nieplitz

Bauernmuseum in Blankensee – Naturpark Nuthe Nieplitz

Die Dorfkirche von Blankensee - Naturpark Nuthe-Nieplitz

Die Dorfkirche von Blankensee

Zur Streuobstwiese

Wenig später sind wir mit Peter Koch und Elisabeth Hofmann vom Landschaftsförderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e.V. unterwegs zur Streuobstwiese am Blankensee. Sie ist mit einer Fläche von 14 Hektar die größte Streuobstwiese Deutschlands. Koch erzählt davon, wie 1993 hier auf einer Sandfläche die ersten Obstbäume gepflanzt wurden. Heute sind es über 1100, die zumeist eine stattliche Größe erreicht haben. Es handelt sich um Apfelbäume, Kirschbäume und andere Obstsorten. Schafe sind für die Pflege des Bewuchses zuständig. Für einen Teil der Obstbäume kann man für 25 Euro im Jahr Patenschaften übernehmen und „seinen“ Baum dann im Herbst abernten. Aus dem Rest der Apfelernte wird mittels einer mobilen Saftpresse ein wohlschmeckender und beliebter Apfelsaft gemacht. (Erhältlich in 5-l-Boxen)

Unterwegs zur Streuobstwiese - Naturpark Nuthe-Nieplitz

Unterwegs zur Streuobstwiese

Streuobstwiesen sind ein wichtiges Biotop für Steinkäuze. Der Landschaftsförderverein bemüht sich seit vielen Jahren darum, Steinkäuze im Gebiet wieder anzusiedeln. So zählte man im letzten Jahr 15 Brutpaare im Naturpark.

Auffallend sind die vielen kleinen privaten Verkaufsstände am Strassennrand. Hier in Köstrin

Auffallend sind die vielen kleinen privaten Verkaufsstände am Strassennrand

Bei den Krügers in Körzin

Nächste Station auf unserer Rundfahrt war der Vierseithof der Familie Krüger in Körzin. An solchen Veranstaltungstagen öffnen sie ihren Hof für Besucher. Es gab wirklich leckeren selbstgebackenen Kuchen und Kaffee quasi zum Selbstkostenpreis. Schnell kamen wir mit dem Ehepaar ins Gespräch. Landwirt Krüger lebt seit seiner Kindheit auf dem Hof. Seine Frau kommt aus einem Nachbardorf. Stolz präsentieren sie uns in der großen Scheune eine umfangreiche Sammlung von land- und hauswirtschaftlichen Geräten, die in den letzten Jahrzehnten auf dem Hof verwendet wurden. Die Krügers haben heute außer einem Schwein und Hühnern längst kein Vieh mehr. Auf einem Feld hinter dem Hof bauen sie etwas Spargel an. Herr Krüger fährt mit einem kleinen Traktor mit Anhänger die Enkelkinder durchs Dorf, die gerade zu Besuch sind.

Bei den Krügers in Körzin - Naturpark Nuthe-Nieplitz

Bei den Krügers in Körzin

Die Seifenmanufaktur von Gabi Sußdorf

Herrliche duftende Seifen in liebevollen Verpackungen präsentiert Gabi Sußdorf in ihrem kleinen Verkaufsraum in der restaurierten alten Dorfschule von Tremsdorf. Seit ihrer Jugend rührt Gabi Sußdorf gerne in kulinarischen und naturkosmetischen Töpfen. In ihrer kleinen Manufaktur stellt sie hochwertige Pflanzenölseifen, und andere Hautpflegeprodukte her. Diese sind eng mit der Region verbunden. So halten Blüten- und Kräuterextrakte oder Seesand aus dem Naturpark Nuthe-Nieplitz Einzug in die Produkte. Honig, Seide, Sanddorn oder Ziegenlich kommen ebenfalls zur Anwendung.

Seifenmanufaktur Gabi Sußdorf

Seifenmanufaktur Gabi Sußdorf

Besonders wichtig ist der geborenen Thüringerin eine persönliche Beratung. Schnell kommt man mit ihr ins Gespräch und sie berichtet begeistert von der langen Entwicklungsgeschichte einer Seife die sie zu Ehren von Katharina von Bora kreiert hat. (Anm. Katharina von Bora war die Frau von Martin Luther) Zur Seife gibt es einen liebevoll verfassten Handzettel, der darüber informiert.

Die Werkstatt der Seifenmanufaktur ist übrigens an jedem letzten Sonntag im Monat (von März bis Oktober) von 14 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet. Es werden auch Workshops zur Herstellung von Naturkosmetik und Seifen angeboten.

Seifenmanufaktur Gabi Sußdorf – Alte Schule in Tremsdorf – 14558 Nuthetal/Tremsdorf  –

Leckere Brotauswahl von der Landbäckerei Röhrig

Leckere Brotauswahl von der Landbäckerei Röhrig

TIPPS für den Naturpark Nuthe-Nieplitz:

Hier einige unserer wichtigsten Tipps für den Naturpark. Darüber hinaus gibt es noch viel mehr zu entdecken. Wir möchten dazu einfach nur einige Anregungen geben:

Informationen über die „Offenen Höfe“ findet ihr hier: www.offenehoefe.de

Das kleine Bauernmuseum in Blankensee fanden wir sehr schön. Für den Ort und seine Umgebung sollte man sich schon einen entspannten Tag Zeit nehmen. Unter www.blankensee.eu gibt es viele Informationen über den schönen kleinen Ort.

Der Förderverein Alte Guts-Schmiede Blankensee e.V. betreibt sehr engagiert die hübsche Schmiede in Blankensee. Zu ausgewählten Terminen kann man bei der Schmiedearbeit zuschauen und Fragen stellen. www.schmiede-blankensee.de

Körzin ist ein sehenswertes kleines Dorf, hier fanden wir einfach super, wie freundlich und familiär uns die Familie Krüger von „Krügers Hof“ empfangen hat. Bei wohlschmeckendem selbstgebackenen Kuchen haben wir einiges über das Leben auf so einem Vierseithof erfahren. Wenn die Tür des Hofes offen steht, kann man dort auch außerhalb von Veranstaltungen nach einer Besichtigung fragen. (leider keine Website)

Fans alter Dorfkirchen haben es nicht leicht. Die Kirchen sind oft nur zu den Gottesdiensten geöffnet.

Grossartigen Kuchen und leckere Brote gibt es bei der Landbäckerei Röhrig in Blankensee.

Infos über den ganzen Naturpark gibt es hier.

Der Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz Niederung e.V. feierte 2016 sein 25jähriges Bestehen. Der Verein hat wesentlich zum Aufbau des Naturparkes beigetragen. Mehr Infos

Veranstalter der „48 Stunden Nuthe-Nieplitz“ ist übrigens die Stadt Trebbin. (Mit freundlicher Unterstützung der Mittelbrandenburgischen Sparkasse.) www.stadt-trebbin.de

Dann kam am Sonntagnachmittag doch noch die Sonne heraus. Am Bauernsee in Dobbrikow

Dann kam am Sonntagnachmittag doch noch die Sonne heraus. Am Bauernsee in Dobbrikow

Geflecktes Knabenkraut im Naturpark Nuthe-Nieplitz

Orchideenblüte im Frühling

Im Naturschutzgebiet Zarth - Naturpark Nuthe-Nieplitz

Im Naturschutzgebiet Zarth

Die Figur Hans Clauert, der märkische Eulenspiegel in Trebbin

Die Figur Hans Clauert, der märkische Eulenspiegel in Trebbin

Töpfern im Naturparkzentrum in Glau

Töpfern im Naturparkzentrum in Glau