Lady Ink Days 2017

Um den zahlreichen Tätowiererinnen in der Tattooszene mehr Präsenz zu geben, fanden in diesem Jahr erstmals in Berlin die Lady Ink Days statt. Frank Weber, er veranstaltet auch die beliebte jährliche große Tattoo Convention und das winterliche Tattoo Festival, hatte damit wirklich eine Superidee. Mehr als fünfzig Tattookünstlerinnen aus mehreren Nationen präsentierten bei den Lady Ink Days im Neuköllner Huxleys ihr Können. Im Publikum viele Frauen, aber natürlich auch Männer. Und daran, dass Frauen es auch bei Tattoos drauf haben, braucht man keine Sekunde zu zweifeln.

Bei unserem Rundgang besuchten wir als erstes drei Tätowiererinnen aus Russland. Beispielsweise Anjelika Kartasheva, die einen mit ihren superrealistischen Arbeiten zum Staunen bringt. Mehrere Models waren vor Ort anwesend und man konnte live die  faszinierenden Arbeiten der Künstlerin ansehen. Die junge Künstlerin war dann auch im Wettbewerb sehr erfolgreich und räumte mehrere Preise ab.

Anjelika Kartasheva aus Moskau auf den Lady Ink Days in Berlin

Anjelika Kartasheva aus Moskau auf den Lady Ink Days in Berlin

Auch Helga Hagen aus St. Petersburg gehört zu den bemerkenswerten Künstlerinnen aus Russland, die viel Aufmerksamkeit verdienen. Ihr Tattoostil ist Old School. Auffallend sind die kräftigen Outlines. Tiermotive, Florales und Ornamente gehören zu Helgas Repertoire.

Helga Hagen aus St. Petersburg auf den Lady Ink Days in Berlin

Helga Hagen aus St. Petersburg

Krass auch die Tattoos von Anastasia Vilks aus Minsk. Ihre Arbeiten sind sehr realistisch, faszinierend detailreich und farbig beeindruckend. Auch ihr Mann, Yan Vilks arbeitet als Tätowierer.

Anastasia Vilks aus Minsk auf den Lady Ink Days in Berlin

Anastasia Vilks aus Minsk

Auf Cover ups, also die Umarbeitung misslungener oder ungeliebter Tattoos hat sich Nimet Arikan von Amazon aus Istanbul spezialisiert. Wenn man in ihrem Ordner mit Arbeitsproben blättert, sieht man beeindruckende Beispiele von Tattoos, die Dövme Nimet durch ihr Können umgestaltet hat. Sie zeigte sich nebenbei sehr begeistert von der Tattooveranstaltung nur für Frauen.

Janey von White Light Tattoo aus Berlin fand eine Tattooveranstaltung nur für Frauen ebenfalls gut, weil Frauen sonst durchaus etwas zu kurz kommen in der Szene. Da fragten wir doch gleich den jungen Mann, der sich gerade ein Tattoo im Maoristil von Janey stechen lässt nach seiner Meinung. Frauen seien  viel  einfühlsamer beim Tätowieren und gehen anders auf den Kunden ein, sagte er begeistert.

Aus Westnorwegen war June Pedersen von der Tattoo Lounge in Haugesund in Berlin dabei. Sie tätowiert hauptsächlich in Schwarz. In Arbeit war gerade ein Tattoo an einer Bekannten, die June nach Berlin begleitet hat. Natürlich haben sich die Norwegerinnen gefreut, noch einen Tag nach den Lady Ink Days in Berlin verbrigen zu können. Berlin gefällt ihnen sehr und sie wollten sich unbedingt noch einige Sehenswürdigkeiten ansehen.

June Pedersen aus Norwegen auf den Lady Ink Days in Berlin

June Pedersen aus Norwegen auf den Lady Ink Days in Berlin

Das Begleitprogram der Lady Ink Days konnte sich ebenfalls sehen lassen. Es gab ein Bühnenprogramm mit Rappern, einem Tattoo Contest, Bondage und vielem mehr. Ausserdem konnten die BesucherInnen Tattoo- und Piercingbedarf shoppen, in stylishen Klamotten von Tikki Heart stöbern, sich schminken und frisieren lassen. Das Tattoo Museum Liverpool war ebenfalls mit neuen Exponaten speziell zum Thema Tätowiererinnen vertreten.

Uns hat die Veranstaltung gefallen und wir hoffen, das sich die Frauen-Tattooconvention in Berlin etablieren wird.

Tattoo von Anjelika Kartasheva auf den Lady Ink Days 2017 in Berlin

Tattoo von Anjelika Kartasheva

Blick auf die Lady Ink Days im Huxleys

Blick auf die Lady Ink Days im Huxleys

Links:

Anjelika Kartasheva, June PedersenHelga HagenAnastasia Vilks Janey von White Light Tattoo,