Radtour durch Berlin „Vom Bundesplatz zur Domäne Dahlem“

Vom Bundesplatz zur Domäne Dahlem

Die Domäne Dahlem. Von hier aus ist von der Stadt nichts zu sehen. Die Domäne Dahlem. Von hier aus ist von der Stadt nichts zu sehen.

Eine weitere Radtour durch Berlin möchten wir euch empfehlen. Berlin ist eine wirklich grüne Stadt. Trotzdem sind wir immer wieder begeistert, welche geradezu ländlichen Eindrücke sich in Berlin immer wieder so bieten. Ziel der Tour ist unter anderem die Domäne Dahlem, die einst das historische Rittergut des ehemaligen Dorfes Dahlem war und heute ein Freilandmuseum für Agrar- und Ernährungskultur mit ökologischem Schwerpunkt beherbergt. Außerdem begegnen wir einer der vielen Berliner Dorfkirchen und einem nicht so bekannten kleinen Park. Wir starten unsere neue Radour am S-Bahnhof Bundesplatz, der über den S-Bahn-Ring mit der S41 und S42 gut zu erreichen ist.

Streckenverlauf: S-Bahn Bundesplatz-Breitenbachplatz-Domäne Dahlem-Thielpark-Clayallee-S-Bahn Hohenzollerndamm

Gesamtlänge der Radtour: ca. 10,4 km

Der Bundesplatz erhielt 1950 seinen heutigen Namen, nachdem er erst Straßburger Platz und dann Kaiserplatz hieß. An der großen Kreuzung steht eine Bronzeskulptur mit dem Namen „Phoenix“.

radtour durch Berlin - Der Bundesplatz im Bezirk Wilmersdorf

Der Bundesplatz im Bezirk Wilmersdorf

Wir begeben uns auf den Radweg von der Bundesalle in südlicher Richtung bis zur nächsten Ampel (ca. 50 m). Hier biegen wir in den Südwestkorso ein und bleiben auf ihm bis zum Breitenbachplatz. Am Breitenbachplatz unterqueren wir die Autobahn und folgen dem Radweg entlang des Platzes. Durch den Bau der Autobahnbrücke für den Zubringer zur A100 wurde der Platz in den 1970er Jahren leider völlig und sehr nachteilig verändert. Eine Bürgerinitiative setzt sich heute für den Abriss der Autobahnbrücke ein.

radtour durch Berlin - Am Breitenbachplatz in Dahlem

Am Breitenbachplatz in Dahlem

An der nächsten Ampel müssen wir leider für ca. 650 m den Fahrradweg verlassen, da die Schorlemerallee keinen Radweg besitzt. (Deshalb bitte vorsichtig fahren, da es dort für Radfahrer wenig Platz gibt). Zur rechten Hand sehen wir das Gelände des Instituts für Angewandte Genetik der Freien Universität. Am U-Bahnhof Podbielskiallee überqueren wir die Straße und fahren 100 m durch die Straße Im Dol, um dann den Fahrradweg auf dem Franz-Grothe-Weg zu benutzen. Der Radweg führt uns ca. 800 m an den Feldern der Domäne Dahlem entlang. Dann erreichen wir die Königin-Luise-Straße und biegen nach rechts ab. Nach ca. 50 m erreichen wir den Eingang der Domäne Dahlem. Gegenüber der Domäne befindet sich der U-Bahnhof Dahlem Dorf, der für sein schönes Reetdach bekannt ist.

Der reetgedeckte U-Bahnhof Dahlem Dorf

Der reetgedeckte U-Bahnhof Dahlem Dorf

Wer Lust hat, kann sich die Domäne Dahlem anschauen. Wenn nicht gerade Veranstaltungen sind, ist dies sogar kostenlos. In der Domäne gibt es einen Bioladen, ein Museum, ein Restaurant, einen Spielplatz für die Kinder, Tiere und Felder. Übers Jahr werden in der Domäne Dahlem zahlreiche Feste, Märkte und andere Veranstaltungen angeboten. Nach unserem Rundgang über die Domäne fahren wir weiter bis zur Kreuzung Pacelliallealle/Thielallee.

radtour durch Berlin - Ganz ländlch erleben wir die Domäne Dahlem.

Ganz ländlch erleben wir die Domäne Dahlem.

Einkehrmöglichkeit im Restaurant der Domäne Dahlem

Einkehrmöglichkeit im Restaurant der Domäne Dahlem

Das Herrenhaus der Domäne Dahlem

Das Herrenhaus der Domäne Dahlem

Neben der Kreuzung befindet sich die kleine Dorfkirche Sankt Annen. Die Geschichte der Sankt Annen Kirche geht bis 1215 zurück. In den Jahren 1215 bis 1225 wurde sie auf einen Hügel, der heute noch erkennbar ist, aus Holz errichtet. Die Kirche wurde dann um 1300 durch einen Steinbau ersetzt. Diverse Umbauten und die Errichtung eines Glockenturms folgten über die Jahrhunderte. Die letzten Rekonstruktionsarbeiten wurden 1953 beendet. Ihren heutigen Namen erhielt die Kirche erst 1913. Auf dem kleinen Friedhof sind zahlreiche prominente Persönlichkeiten beigesetzt, darunter Rudi Dutschke und Helmut Gollwitzer.

Die alte Dahlemer Dorfkirche St. Annen

Die alte Dahlemer Dorfkirche St. Annen

Wir biegen nun nach links in die Thielallee ab, folgen ihr bis zur Löhleinstrasse, um dort wiederum nach rechts abzubiegen und fahren bis zum U-Bahnhof Thielplatz, der vermutlich demnächst zum U-Bahnhof Freie Universität Berlin umbenannt wird. Auf der rechten Seite befindet sich auch schon der Thielpark. Der Thielpark liegt im Bezirk Zehlendorf Ortsteil Dahlem. Er erstreckt sich von der Thielallee bis zur Clayallee. Den Namen erhielt der Park, der Platz und die Allee nach dem Ministerialdirektor im preußischen Landwirtschaftsministerium, Hugo Thiel (1839-1918). Hugo Thiel war für die Aufteilung der Domäne Dahlem und der Parzellen, die an bauwillige Interessenten veräußert werden sollten, zuständig.

Der Thielpark ist eher ein Geheimtipp unter den Berliner Parks.

Der Thielpark ist eher ein Geheimtipp unter den Berliner Parks.

See im Thielpark

See im Thielpark

Der Thielpark ist wenig bekannt

Der Thielpark entstand zum Ende der letzten Eiszeit als ein Tunneltal unter dem Gletschereis. Hierbei entstanden Vertiefungen, die sich mit Wasser füllten. Durch dieses Tunneltal bekam der Park sein hügeliges Aussehen mit den teilweise doch recht steilen Hängen. Der Park ist eine gut besuchte Grünanlage und verfügt über vier mehr oder weniger große Teiche. Der größte Teich erhielt den Namen Thielparkteich. Im Sommer lädt der Park zum Entspannen und Sonnenbaden ein und im Winter gibt es hier zwei Rodelbahnen.

Wir verlassen nun den Thielpark in westlicher Richtung, treffen dann direkt auf die Clayallee. Dort angekommen, biegen wir nach rechts ab. Wir folgen nun ca. 2.2 km der Clayallee, leicht bergauf, leicht bergab, bis an der Bernadottestrasse die Clayallee zum Hohenzollerndamm wird. Der Hohenzollerndamm erstreckt sich über eine Länge von 2,1 km, die wir nun noch zu fahren haben. Dabei überqueren wir das Roseneck, wo das erste 15geschossige Berliner Wohnhochhaus, erbaut 1954-1955 von Franz Heinrich Sobotka und Gustav Müller, steht. Das bemerkenswerte an diesem Bau ist, dass es einen Y-förmigen Grundriss hat und alle Wohnungen mindestens ein Zimmer besitzen, das nach Süden gerichtet ist. Geschickt wurden die Treppenhäuser, Aufzüge usw. in der Mitte des Hauses verbaut. Die Außenhaut des Stahlbetonbaues besteht aus Ziegelsplitt, der aus Trümmerschutt und Gasbetonplatten hergestellt wurde.

Vorbei an dem Hochhaus begeben wir uns auf die „hüglige“ Weiterfahrt bis zum S-Bahnhof Hohenzollerndamm. Kurz vor dem S-Bahnhof überqueren wir die Stadtautobahn. Schauen wir nach rechts, sehen wir neben den Gleisen der S-Bahn, den Verlauf der Autobahn und das Kraftwerk von Vattenfall mit seinen drei Schornsteinen.

Interessante Links:

Domäne Dahlem;