Angesagte Clubs in Berlin

Feiern bis zum Morgengrauen

In den 90er-Jahren wurde Berlin weltweit berühmt mit Techno – seitdem ist die Stadt das Mekka der Jünger elektronischer Musik. Stars wie Richie Hawtin, Sven Väth oder Paul van Dyk, erleben die Berliner Nachtschwärmer jedes Wochenende in ihren Tanztempeln. Der heute berühmteste Berliner Club ist sicher das Berghain, das in einem ehemaligen Kraftwerk residiert. Die New York Times adelte die Location in Friedrichshain ebenso zum besten Club der Welt wie das britische DJ-Mag. Die Lineups sind exquisit und die Partys ausschweifend: Im Darkroom findet man mit jeder sexuellen Polung schnellen Sex und auf dem Dancefloor feiern bekannte Schauspieler mit Busfahrern. Dafür gilt die Tür des Berghains als die härteste Berlins und die Schlangen davor sind oftmals lang.

Das Labyrinth aus Dancefloors des Sage-Clubs erstreckt sich zum Teil auf eine U-Bahn-Station und mischt Glamour (Swimming Pool) mit Coolness, wenn über der Bar ein Wasserspeier seine Fontänen ergießt. In einer Stadt der zahllosen kleineren Bars und Clubs im schicken Edelschmuddel-Stil hebt sich das Maria am Ostbahnhof durch seine schiere Größe und überragenden Coolness-Faktor ab. Seinen bis zu 1.500 technobegeisterten Besuchern bieten sich elektronische Musik und experimentelle Live-Acts. http://www.clubmaria.de/

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Das Mekka der trendigen Berliner Youngster ist das Picknick. Der Club geht auf Spontanpartys in einem Picknick-Zubehör-Verleih zurück. Auf einem Floor läuft minimaler Elektro, auf dem anderen Hits und Schräges. Im Separee davor halten Fashion-Designer, DJs, Models und Lebenskünstler Hof. www.myspace.com/picknickberlin

Die Mutter aller Techno-Clubs ist der Tresor im Keller eines stillgelegten Heizkraftwerks in Mitte. Auf zwei Ebenen erschallen mittwochs, freitags und samstags zwischen dicken, mit Street-Art verzierten Betonwänden die Beats von Techno-Legenden wie Blake Baxter. Von einem kleinen Balkon aus können sich Besucher den faszinierenden Blick in das kathedralenartige Gebäude genießen. Im unteren Raum stehen noch die Schließfächer aus dem alten Wertheim-Kaufhaus in der Nähe des Potsdamer Platzes, wo der Club 1991 gegründet wurde. www.tresorberlin.de

Das Tape, in der Nähe des Hauptbahnhofs, hat sich seit 2007 zu einer angesagten Location entwickelt. Weltweit bekannt sind Partyreihen wie die „Horse Meat Disco“. Parabolspiegel-Lampen und silberne Wandverkleidung auf der Tanzfläche verströmen einen Hauch von New York. Junge Hipster tanzen hier freitags zu House. Gelegentlich öffnet der Club seine zweite Halle für Kunst-Installationen junger Künstler. www.tapeberlin.de

Der Suicide Circus Berlin befindet sich auf dem ehemaligen RAW Gelände in der Revaler Straße in Friedrichshain. Gespielt wird Oldschool-Techno und diverse Electro- und House-Stile. www.suicide-berlin.com

iStock_000005512525XSmallZwar liegt dem Watergate nicht die Stadt zu Füßen, es ist aber so nahe am Wasser gebaut, dass man die Spree rauschen hört. Durch die riesige Fensterfront der beiden Stockwerke kann man die Oberbaumbrücke mit ihren opulenten Türmchen betrachten. Im Sommer können die Partygäste auch auf einem Holzponton in der Spree tanzen. Der Sound internationaler Star-DJs der Elektro-Szene wird unterstrichen durch einen beleuchteten „Discoboden“ à la „Saturday Night Fever“. Der befindet sich jedoch an der Decke und flackert über den Köpfen im Takt der Beats. www.water-gate.de

Mit dem Watergate hat sich seit 2002 der heutige Szene-Kiez Schlesische Straße mit einem pulsierenden Nachtleben entwickelt. Nur einen Steinwurf entfernt befindet sich das Lido, die Heimat von Indie-Fans. Der Club veranstaltet „Alternative“-Partys oder lädt zu Rock-Konzerten ein. Die urige Holzbar haben die Pächter bei eBay ersteigert. Sie befand sich vorher in einer Eckkneipe in Herne mit dem charmanten Namen „Zum flotten Hecht“. www.lido-berlin.de

Am nahe gelegenen Spreewaldplatz hat sich ein kleines, von Iren betriebenes Hostel dank seines Keller-Clubs Kleine Reise zu einem Hotspot gewandelt. Der Mix unterschiedlicher Musik zieht Nacht für Nacht die eng bejeanste Jugend auf den Dancefloor, der einem baufälligen Wohnzimmer gleicht. http://www.kr-club.com
Das kleine Häuschen von Heinz Minki bietet nicht nur einen idyllisch zugewucherten Biergarten und eine familiäre Bar mit hohem Style-Faktor, es gibt auch eine geheime Partywohnung, wo fast wie zuhause gefeiert werden kann. www.heinzminki.de

Gleich nebenan residiert der Freischwimmer an einem Spreeseitenarm. Die Restaurantgäste sitzen im Garten am Ufer oder im Kaminzimmer und können aus der üppigen Speisekarte mit pan-asiatischen Speisen wählen. www.freischwimmer-berlin.de

Gegenüber befindet sich der Club der Visionäre. Im Sommer erschallt hier sonntags ab 12 Uhr elektronische Musik und bereits am Nachmittag wird kräftig mit obligater Sonnenbrille unter freiem Himmel gefeiert. www.clubdervisionaere.com

Außerdem lockt an der Schlesischen Straße noch die Arena. Neben der Konzertbühne im ehemaligen Busbahnhof gibt es den alten Kutter MS Hoppetosse mit Restaurant und regelmäßigen Reggae- und Dancehall-Events. Im Arena Club können Partygänger zwischen alten Maschinen zu harten Techno-Beats feiern. Daneben befindet sich das Badeschiff, das längst kein Geheimtipp mehr ist. Der Swimmingpool mitten in der Spree ist nicht nur ein Traum für Brustschwimmer. Im Winter wird das Becken in ein Saunaschiff verwandelt. www.arena-berlin.de, www.arena-club.de

Club-Restaurants in Berlin

Ein großer Trend im Berliner Nachtleben sind Club-Restaurants. Im Felix (Hotel Adlon) wird zuerst edel diniert, um später bis zum Morgengrauen die überschüssigen Pfunde abzutanzen. www.felix-clubrestaurant.de
Im Spindler & Klatt hängen feine Stoffe von der Decke einer alten Lagerhalle am Kreuzberger Spreeufer, flankiert von goldenen Buddhas und asiatischem Nippes. Mutige Gäste können im Liegen auf weißen Betten oder aber auch an Tischen speisen und dabei auf die Spree blicken. Im Anschluss können die Kalorien freitags und samstags im Clubraum zu House, R&B oder Hip Hop abgetanzt werden. www.spindlerklatt.com

In Clärchens Ballhaus, einem alten Ballsaal in Mitte leben nostalgische Zeiten wieder auf. Über 80-Jährige und hippe Szenegänger zelebrieren hier Paartänze, wie Tango, Salso oder Swing und lassen sich mit deftiger Küche verwöhnen. Samstags spielt eine Tanzkapelle live zum Schwoof. www.ballhaus.de

Feiern in Berlin

Feiern in Berlin

Feiern über den Dächern Berlins

In der Spreemetropole feiert die Szene am liebsten über den Dächern der Stadt vor spektakulärem Panorama. Das Week-End logiert im „Haus des Reisens“ direkt am Alexanderplatz: Im zwölften und fünfzehnten Stock blicken Partygäste durch die deckenhohen Glasfenster auf die Stadt und im Sommer feiert und tanzt man auf der Dachterrasse in den Sonnenaufgang. Berühmt ist der Club auch für sein Lineup internationaler Größen der elektronischen Szene, wie Tiefschwarz und Turntablerocker. www.week-end-berlin.de

Noch höher hinaus geht es in der Puro Lounge. Der 20. Stock des Europa-Centers in der City West bietet einen umwerfenden 360-Grad-Blick über Berlin. Der Barbereich erinnert an ein anheimelndes Kaminzimmer. Die Tanzfläche dagegen ist in Weiß gehalten und wartet mit einer superben Sound-Anlage auf. Für männliche Gäste rühmt sich der Club, das Pissoir mit dem besten Ausblick zu haben. www.puro-berlin.de

40 Seconds braucht der Aufzug in den gleichnamigen Club im achten Stock eines Hochhauses mit Blick auf das illuminierte Sony Center, die Philharmonie und die Neue Nationalgalerie. Edles Design und drei Dachterassen tun ein übriges. http://www.40seconds.de

Zum Solar schießt der gläserne Aufzug an der Außenwand des Hochhauses am Anhalter Bahnhof in Kreuzberg nach oben und entfaltet nach und nach das Stadtbild bis dann von der 16. Etage aus der unverstellte Blick vom Alexanderplatz über den Hauptbahnhof hin zum Potsdamer Platz reicht. Das Solar ist Bar und Restaurant in einem und erstreckt sich über zwei komplett verglaste Stockwerke. Den Blick kann man bereits beim Lunch zur Mittagszeit genießen. www.solarberlin.com

Fotos: istockphoto (3 Symbolfotos)  Titelbild: photodune