Der Teufelsberg

Aus Trümmern des Krieges entstanden

Teufelsberg-Berlin Teufelsberg-Berlin

Der Teufelsberg besteht eigentlich aus zwei aus dem Berliner Trümmerschutt des Zweiten Weltkrieges entstandenen Bergen. Zur Namensgebung kam es durch den nahen Teufelssee. Der eigentliche Teufelsberg ist ca.120 m hoch. An gleicher Stelle entstand in den Jahren von 1937 bis 1940 der Rohbau für eine Wehrtechnische Fakultät. Mit mehr als 20 Millionen Tonnen Schutt wurde dieser Rohbau nach dem Krieg, genauer zwischen 1950 und 1972, aufgefüllt. Bis 1976 wurden Begrünungsmaßnahmen vorgenommen. Es wurden tausende von Bäumen und auch Rebstöcke gepflanzt. Die Rebstöcke wurden vom Bezirk Wilmersdorf gespendet. Über mehrere Jahre konnte eine kleine Weinlese vorgenommen werden und es wurde das „Wilmersdorfer Teufelströpfchen“ daraus produziert. Der Ertrag muss relativ hoch gewesen sein, da es in dieser Zeit sogar eine Weinkönigin gab. Ab 1984 wurde der kleine Weinberg in das Wilmersdorfer Sportstadion verlegt.

Die ehemalige Radarstation der Amerikaner auf dem Teufelsberg

Die ehemalige Radarstation der Amerikaner auf dem Teufelsberg

Schon zeitig interessierte sich die US-Armee für die höchste Erhebung West-Berlins. Von hier aus konnte man die Luftkorridore zwischen Berlin und Westdeutschland gut überwachen. Es dauerte nicht lange und es wurde ein Radarturm mit fünf Antennenkuppeln errichtet. Der Geheimdienst hatte dadurch die Möglichkeit, bis zu 600 Kilometer hinter den damaligen „Eisernen Vorhang„ hineinzuhören und dort den Flug- und Funkverkehr zu überwachen. Diese und noch weitere in der Stadt verteilten Anlagen, dienten dem weltweiten US-Spionagenetz. In dem Radarturm arbeiteten britische und US-Soldaten. Da das Gebäude keine Fenster hatte, mussten die Soldaten ohne Tageslicht arbeiten. 1992, nach dem Ende des Kalten Krieges, wurde die Abhörstation aufgegeben. Kurzzeitig wurde die Anlage für die zivile Flugüberwachung genutzt. Durch eine westdeutsche Investorengruppe sollte eigenlich auf dem Teufelsberg ein Hotel, Eigentumswohnungen, Restaurants, Sportanlagen usw. entstehen. Dank vieler Proteste der Aktionsgemeinschaft Teufelsberg konnte dieses Projekt, mitten im Landschaftsschutzgebiet, verboten werden.

Ein wunderbarer Blick vom Teufelsberg auf Berlin

Ein wunderbarer Blick vom Teufelsberg auf Berlin

Zum Areal Teufelsberg gehört auch der kleinere Berg von beiden, der vom Volksmund „Drachenberg“ genannt wird. Vom Plateau aus hat man in alle Richtungen einen herrlichen Blick über Berlin. Der Drachenberg ist auch ein Anlaufpunkt für Sonnenhungrige, Läufer, Mountainbiker, Gleitschirmflieger und Leute, die einfach nur ihren Drachen steigen lassen wollen. Auch Events, wie z.B. die Pyronale oder das Berliner Silvesterfeuerwerk lassen sich von hier aus gut beobachten. Außerdem kann man von diesem romantischen Plätzchen aus bei einem Picknick an warmen Sommerabenden den Sonnenuntergang genießen.

Im Winter laden ein kleiner Skihang und eine Langlauf-Loipe zu wintersportlichen Aktivitäten ein. Zur 750-Jahr-Feier Berlins fand übrigens sogar ein Weltcup-Slalom statt.

(Quellen: Eigenrecherche, Wikipedia)

Sonnenuntergang auf dem Berliner Teufelsberg

Zum Sonnenuntergang auf dem Berliner Teufelsberg

Wie erreiche ich den Teufelsberg?

Zum einem mit dem Auto oder auch zu Fuß, in dem man von der Heerstraße kommend, am S-Bahnhof Heerstraße, in die Teufelsseestraße, die später zur Teufelsseechaussee wird, abbiegt und ca. einen Kilometer bis zu einem großen Parkplatz fährt bzw. läuft. Auf dem Parkplatz kann man sich entscheiden, ob man nun rechts hinauf auf „Drachenberg“ oder geradeaus auf dem „Drachenflieger Weg„ auf den Teufelsberg mit der ehemaligen Radarstation, deren Kuppe bewaldet ist, läuft.

WER NOCH ETWAS ZEIT UND LUST HAT, KANN AUF DER TEUFELSSEECHAUSSEE NOCH BIS ANS ENDE (CA. NOCH 1,5 KM) FAHREN ODER LAUFEN. DORT TRIFFT MAN AUF DAS ÖKOWERK.

Führungen
Seit 2011 haben Besucher die Möglichkeit, sich für Führungen durch das Gelände und in den Radarturm unter: www.berlinsightout.de anzumelden. Die historischen Führungen finden jeden Samstag und Sonntag um 12:30 Uhr statt. Treffpunkt ist der S-Bahnhof Grunewald, Ausgang Eichkamp. Dauer: 160 Minuten.

Interessierte und Ortskundige können aber auch direkt zum Tor der ehemaligen Abhörstation kommen. Treffpunkt ist dort um 13 Uhr. Dauer dann ca. 100 Minuten.

Preise der Führungen: 15 €, mit BerlinWelcomeCard 12 € und ermäßigt 8 €
Vorherige Anmeldung per Internet ist empfehlenswert unter: www.berlinsightout.de/teufelsberg.htm oder per Tel. (0163) 858 50 96.

ES GIBT AUCH DIE MÖGLICHKEIT, AN EINER KURZFÜHRUNG TEILZUNEHMEN, BEI DER ES KEINE HISTORISCHEN ERKLÄRUNGEN GIBT. DIESE FINDEN TÄGLICH VON 14 – 18 UHR STATT. TREFFPUNKT IST AM TOR DER EHEMALIGEN ABHÖRSTATION. DAUER: CA 45 – 60 MINUTEN

PREIS FÜR DIE KURZFÜHRUNGEN: 7 €, KEINE ERMÄßIGUNG MÖGLICH.

WEITER INFOS ZU DEN FÜHRUNGEN FINDEN SIE UNTER: WWW.BERLINSIGHTOUT.DE/FUEHRUNGEN.HTM