Nikolaiviertel

"Altstadt" im Herzen Berlins

Gasse im Berliner Nikolaiviertel Gasse im Berliner Nikolaiviertel

Das Nikolaiviertel liegt in Berlin-Mitte zwischen dem Mühlendamm, der Spandauer Straße und der Rathausstraße am östlichen Ufer der Spree. Es blickt auf eine lange Geschichte zurück. Im Mittelalter befand sich dort einen Handelsstraße, an deren Kreuzung mit der Spree sich die ersten Händler und Handwerker niederließen. Um ca. 1200 wurde die Kirche St. Nikolai fertiggestellt (1264 wurde die Nikolaikirche zu ersten Mal umgebaut). Um die Kirche entwickelte sich eine Siedlung, die in zwei Kernbereiche unterteilt war. 1230 erhielten beide Orte Stadtrechte.

Die größere Siedlung erhielt den Namen Berlin (1244) und lag östlich der Spree, die andere direkt gegenüber gelegene Siedlung wurde Cölln (1237) genannt. Beide Siedlungen wurden zu damaligen Zeiten durch den Mühlendamm verbunden und 1307 zur Stadt Berlin-Cölln ernannt. Im 14. Jahrhundert hat sich Berlin-Cölln der Hanse angeschlossen. Im 18. Jahrhundert wurden die noch heute erhaltenen Gebäude, wie das Knoblauchhaus (das älteste erhaltene Gebäude Berlins überhaupt) und das Ephraim-Palais, gebaut.

Nikolaiviertel in Berlin

Nikolaiviertel in Berlin

Die Nikolaikirche und das gesamte Wohngebiet um die Kirche fiel den Bomben und Straßenkämpfen des 2.Weltkriegs zum Opfer. 1959 plante man, das Gebiet des Nikolaiviertels zu einem Hafenbecken für Ausflugsdampfer auf der Spree auszubauen. Für die 750-Jahrfeier, im Jahr 1987, wurde auf dem Brachland von der DDR ein neues attraktives, touristisches Viertel errichtet. Noch erhaltene Gebäude wurden restauriert, neue Gebäude in historischer Form gebaut, das Gasthaus „Zum Nußbaum“, das einst auf der Fischerinsel stand und zerstört wurde, am Nikolaiplatz wieder errichtet, das Ephraim-Palais wurde unter Verwendung von Originalteilen der Fassade um 12 Meter versetzt neu aufgebaut und die Gerichtslaube, als Kopie der Gerichtslaube des alten Berliner Rathauses, als Restaurant errichtet. Die Bepflasterung der engen Gassen entspricht alten Vorbildern und Grundrissen.

Obwohl das Nikolaiviertel mit seinen Stilbrüchen und seiner zusammengewürfelten Architektur nichts authentisches ist, erfreut es sich großer Beliebtheit. Museen, die Gedenkbibliothek, Souvenirläden und Restaurants bieten für jeden Geschmack etwas. Das Viertel gehört bei einem Berlinbesuch zum Pflichtprogramm. (shum)

Weitere Infos über das Nikolaiviertel.

Blick ins Nikolaiviertel

Blick ins Nikolaiviertel

Gasse im Nikolaiviertel in Berlin

Gasse im Nikolaiviertel in Berlin

Museumstipp:

Das ZiLLE MUSEUM ist dem Leben und Werk von Heinrich Zille gewidmet. Die Dauerausstellung, Heinrich Zille – Leben und Werk, zeigt originale  Zeichnungen, Lithografien und Fotografien des Künstlers. Briefe und Beispiele von Zeitschriften und Büchern, in denen seine Bilder veröffentlicht wurden, geben einen weiteren Einblick in sein Schaffen.

Täglich:  11.00 — 18.00 Uhr  und  11.00 — 19.00 Uhr* (*vom 1.4. -31.10.)

Eintritt: Erwachsene 4,00 €;  ermäßigt 3,00 €  –  Probststraße 11  –  Website

Varietétipp im Nikolaiviertel: Die Wilde Matilde